Zusammenfassung und kritische Beleuchtung der Veranstaltung in Veringenstadt vom 2.2. bis 4.2.24 zum Thema Zukunftsperspektiven

Diese Veranstaltung konnte laut Aussagen von Heinz Grill inhaltlich nicht zu einem Ergebnis geführt werden. Das Thema beschäftigte sich mit Zukunftsperspektiven und im Mittelpunkt sollten spirituelle Betrachtungen stehen. Nachdem dieses Wochenende mit dem gemeinsamen Gesprächskreis vergangen war, bot Heinz Grill das Schreiben einer Zusammenfassung an, das sehr begrüßt wurde und hoffnungsfreudig in Erwartung stand.

Es vergingen einige Tage und noch bevor diese angekündigte Zusammenfassung erscheinen konnte, schrieben Anneke S. und Uwe B. einen Brief an alle Teilnehmer, der unter dem Titel „Richtigstellung“ verschickt wurde. Dieser Brief, der schließlich nicht nur an Seminarteilnehmer, sondern auch an Außenstehende versandt wurde, löste blankes Entsetzen aus. In ganz besonderem Maße berichteten Personen, die nicht im Seminar anwesend waren und den Brief dennoch erhielten, von psychosomatischen Symptomen und Rückfällen in Krankheiten. Eine große Konfusion jedenfalls entstand durch die Versendung dieses Briefes auf recht breiter Ebene. Heinz Grill wurde in diesem Schreiben von Uwe und Anneke jegliches Recht, sich an Teilnehmer zu richten untersagt und ihm wurden schwerste Vorwürfe erteilt. Die Zukunftsperspektive, deren Aufbau Thema der Veranstaltung war, ist wohl für alle Beteiligten und auch sogar für Nicht-Beteiligte nicht nur erschwert, sondern wie ausgelöscht.

In mühsamer Kleinarbeit habe ich nun alle mir zur Verfügung gestellten Mitschriften gesammelt, Personen, die teilgenommen haben, befragt und eine ganze Reihe von Briefen, die mir zugesandt wurden, zur Kenntnis genommen.

Was ist vorgefallen und wie sehen die Zukunftsperspektiven aus?

Beginn

Es fand ein Zoomgespräch zwischen Heinz Grill und Uwe B. statt. Das Anliegen von Heinz war, in einen Gesprächskreis einzuladen, in dem man über die Zukunft sprechen könne und sich inhaltlich begegnen lerne. Da es seine Beobachtung war, dass es viele äußere Vernetzungen gäbe, aber zu wenig Grundlagen auf einer inhaltlichen Orientierung, wollte er diese in einem Gesprächskreis schaffen. Uwe reagierte auf diese Idee von Heinz, dass er nur zusammen mit Anneke kommen möchte. Schließlich fanden weitere Kommunikationen statt, in denen Heinz nicht mehr immer anwesend war. Uwe formulierte Themen, die ihm wichtig erschienen, während Heinz meinte, er möchte das Thema erst durch Befragung der Teilnehmer an Ort und Stelle festlegen. Auf das Drängen von Uwe formulierte schließlich Heinz einige sehr allgemeine Fragen und sagte noch einmal dazu, dass er die Moderation im Gespräch machen werde und er einen isolierten Vortragsablauf als nicht sinnvoll erachte.

Es gab scheinbar im Vorfeld Unstimmigkeiten zwischen Uwe und Heinz und scheinbar auch in Bezug zu Anneke, denn es war nicht klar, warum Anneke in der Veranstaltung so sehr eine bedeutende Rolle einnehmen müsse. Einigkeit wurde erzielt, dass Heinz die Moderation übernehmen sollte.

Gesprächsrunde am Freitag 2. Februar, Beginn um 19 Uhr

Es waren insgesamt 30 Personen anwesend. Heinz stellte kurz das Anliegen vor und zeigte sich persönlich als Gastgeber. Nun erfolgte nach seinen Angaben der soziale Prozess, der sich ganz besonders zur Themenentwicklung und zur gemeinsamen Betrachtung von inhaltlichen Vorstellungen erbaute. Mir liegt eine Dokumentation in schriftlicher Form vor, aus der hervorgeht, dass 16 Personen ihr persönliches Anliegen einbrachten. Auch Anneke und Uwe meldeten sich jeweils zweimal zu Wort und führten ihr Anliegen in die Runde. Dies war für Uwe das Sprechen über ein gerade entstehendes Buch sowie das Finden eines Buchtitels und ein spirituelles Anliegen für Anneke. Anneke bat Heinz um die Führung der Gespräche und bereits im Vorfeld hatte sie, nach Aussagen von Barbara und Lisa, um spirituelle Korrektur angefragt.

Der Freitag endete etwa um 20.30 Uhr mit einer umfangreichen Liste von Fragen. Vorträge fanden keine statt. Heinz aber betonte wörtlich, er sei schwer verdaulich, da er inhaltlich korrigieren werde. Er könne sehr sensibel unterscheiden, wann ein spiritueller Irrtum und wann ein richtiger Wert in den Ausführungen vorliegt.

Während des Abendessens kam eine relativ große Unruhe auf und nachdem eine Gruppe um Uwe und Anneke aufgefordert wurde, zu einem Ende zu kommen, blieb der Privatbereich trotzdem noch sehr lange bis 22.15 Uhr besetzt.

Ablauf am Samstag 3. Februar von 9 bis 18 Uhr

An diesem Tag wurde geübt. Heinz Grill leitet eine Art Meditationsübung zum nachtodlichen Leben an. Hierzu nahm er eine Aussage von Rudolf Steiner, dass die Seele nach dem Tode wahr werden wird. Er ergänzte diese Aussage mit seiner Erfahrung, dass die Seele nach dem Tode ganz besonders die wirklichen Beziehungen im Sinne einer Stärkung erlebt und die Beziehungen, die auf Illusion beruhen, als Abschirmung oder Schwächung. Die Übung nahm relativ viel Zeit ein.

Illustration zur Übung, wie Seelen im Nachtodlichen in Beziehung stehen

Des Weiteren wurde eine Begriffsübung ebenfalls wieder von Heinz Grill angeregt, die den Begriff „Liebe“ detailliert untersucht. Bei diesen beiden Übungen konnten alle Teilnehmer aktiv mitarbeiten. Nach vorliegenden Aussagen und Notizen zeigten sich nur positive Zustimmungen. Niemand fühlte sich übergangen, alle Anwesenden kamen ausreichend zu Wort. Verschiedene Teilnehmer aber bemerkten, dass Uwe und Anneke sich so gut wie gar nicht an diesen Übungen beteiligten. Eine Teilnehmerin beschrieb es folgendermaßen: „Es zeigte sich deutlich das Bild, dass ein Zusammenwirken (zwischen den beiden und Heinz, Anm. des Verf.) überhaupt nicht im Übergeordneten gewünscht wird.“

Tafelbild zur Seelenübung über den Begriff „Liebe“

Am Nachmittag erklärte Heinz Grill, dass es zwei Grundsäulen gebe, die jeder Einzelne im Leben eigenständig bilden müsse: Er braucht ein Arbeitsfeld, einen Beruf oder einen Betrieb, ein Umfeld. Dies ist die äußere Säule. Des Weiteren benötigt jeder einen geistig wahren Inhalt, den er in sich heranbilden muss. Diese zweite Säule bedarf einer Korrektur und einer Unterscheidungsbildung, was, wie er es nannte, einen Wert darstelle und was nicht. Er nannte Sanskritbegriffe, die leider nicht verfügbar sind, aber in der Übersetzung deutlich werden. Wörtlich nach Notiz: „Der Wert, den der Mensch im Leben ausdrückt, muss sich auch im Nachtodlichen bewahren.“ Nach Notizen, die vorliegen, hatte gerade Anneke diese Frage nach dem Nachtodlichen in der Freitagsrunde gestellt, ohne sich aber nun zu beteiligen. Des Weiteren wurde diese Frage nach bleibenden Werten, die auch im Nachtodlichen Bestand haben, am Samstag mit großem Interesse von einigen Teilnehmern befürwortet.

Damit ein brauchbares Tätigkeitsumfeld für jeden entsteht, sammelte Heinz Grill neben den inhaltlichen Fragen auch solche nach dem äußeren Stand. Wer tätigt welchen Beruf oder welche Aufgabe? Was oder welche Stellung will jeder im Leben einnehmen?

Die Übung, die Heinz Grill für das Seelendasein nach dem Tode im Sinne einer meditativen Betrachtung allgemeiner Art anleitete, ergänzte er mit der Frage: „Wie wird sich eine Seele fühlen, wenn sie nur Revolutionen gegen den Zeitgeist unternimmt? Kann sie auf diese Weise einen Wert entwickeln?“ Die Antwort ließ sich in den Notizen jedoch nicht entdecken.

Der Samstag ging ruhig zu Ende. Einige Befragte sprachen von einem kräftemäßigen Aufbau an diesem Tag, der durch die konzentrierte Arbeit mit den Inhalten erlebbar geworden war.

Ereignisse am Sonntag 4. Februar von 9 bis 13 Uhr

Uwe B. kam unmittelbar vor Beginn zu Heinz Grill und Barbara und sagte sehr aufgebracht, dass die Teilnehmer sehr unzufrieden seien, da die Themen, die angekündigt gewesen wären, nicht beantwortet worden seien. Die Teilnehmer verlangen die Bearbeitung der Landwirtschaftsfrage.

Heinz Grill eröffnete mit einer sehr kurz gehaltenen Darlegung, dass es für jede inhaltliche Arbeit und auch für jede äußere Betriebsformung einer ausführlichen Opferleistung bedürfe. Des Weiteren bemerkte er, man solle auf die Sinne achten, beispielsweise welche Kräfte man durch die Augen tatsächlich transportiere. Bereits aber nach wenigen Minuten übergab er das Wort an Uwe. Uwe erzählte von seiner revolutionären Zeit, beispielsweise dass er Bomben bauen könne und nahe daran gewesen sei, darin seine Lebensbestimmung zu sehen. Dann stellte er den Wert des Revolutionierens heraus: Ein Kind, das die Note 6 bekäme, könnte man heute mit 50 Euro belohnen. Einsprüche aus dem Publikum gab es nach meinen Recherchen bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Über einen Vorteil, den man in einer Berufskammer nützen könne, wurde ebenfalls berichtet. Dieser Vorschlag kam von Uwe, wobei der Inhalt aber nicht mehr vorliegt.

Dann meldete sich Anneke und hielt eine, wie Teilnehmer berichteten, sehr „üppige“ und ausführliche Darlegung über eine spirituelle Zukunftsvision der Pädagogik. Die Notizen hierzu sind nur bruchstückhaft verfügbar. Eine Notiz lautet, dass man Delfine beobachten müsse, die eine werdende Mutter rundherum beschützen. Eine andere: Ein Kind ist ein Übergangsbürger und benötigt eine ganz besondere Mittenstellung. Man muss das Kind als eigenes Individuum sehen.

Es kam zu einer Pause. In dieser Pause gerieten Heinz Grill und Barbara ziemlich in Bedrängnis. Ein anwesender Wirtschaftsberater sagte, er möchte abreisen, da er die Beiträge als unmöglich und unhaltbar einschätzt. Andere fragten: Sind wir jetzt in einem Borderliner-Seminar angekommen? Die Stimmung war nach vorliegenden Berichten ganz anders als in den ersten beiden Tagen. Viele Teilnehmer beschwerten sich auch über Bedrängnisse, da sie sich am Sonntag wie auf einem anderen Seminar wiederfanden und auf ihre Fragen keine Antworten mehr erhielten. Kritisch wurde auch die Sponsorensuche und Anwerbeintentionen für eigene Projekte, die in den Pausen durch Uwe stattfanden, bemerkt.

Nach all meinen vorliegenden Informationen musste hohe Spannung bereits im Raum spürbar gewesen sein. Zu drei Teilnehmern sagte Heinz Grill, dass er nicht mehr in das Gespräch gehen möchte, da sein Gesprächskreis umfunktioniert worden war und er dies von allem Anfang an befürchtet habe. Er sagte sogar, er habe die Ereignisse bereits vorausgesehen: „Es wird nicht zur Verbindung, sondern zur Spaltung kommen.“ Es bat ihn aber eine Teilnehmerin, dennoch anwesend zu bleiben, denn er sei ja Gastgeber und es müssten dann eben die anderen gehen.

Nach der Pause meldeten sich schließlich einige Personen zu Wort, die die Beiträge des Sonntags kritisierten, ganz besonders die Pädagogik von Anneke. Andere aber sagten, sie hätten eine ganz hohe spirituelle Vision gehört. Nachdem die Kritik von Uwe und Anneke zurückgewiesen wurde, sagte ein anwesender Psychiater etwa die Worte: Man könne doch nicht um eine Waschung des Rückens anfragen und hinzusagen, dass man aber bitte nicht nass werden wolle.

Heinz Grill wiederholte dann die Worte, dass er eben schwer verdaulich sei und er viele Personen kenne, die gerade in der Begegnung mit ihm bemerken, dass die Inhalte, wie sie bisher gedacht waren, einer Korrektur bedürfen. Er führte weiter aus, dass es einen Hüter der Schwelle gibt. Aus seiner Berufserfahrung heraus kennt er viele Personen, die eine Problematik dieser Schwelle aufweisen. Er sagte aber nicht, und das geht aus den Gesprächen und Aufzeichnungen klar hervor, dass er die Personen gezielt an eine Schwelle führe. Hierzu sei ein Wochenende gar nicht geeignet, sondern eine längere Schulung erforderlich. In dem Rahmen dieses Treffens sei dies auch nicht Thema. Das Problem sei jedoch, dass sich in der Begegnung mit seiner Person kleine Schwellen auftun, die zu ausufernden Infernos führen können. „Aus diesem Grunde sind wir zusammen“, so eine wörtliche Notiz, „um Illusionen von wirklichen Werten zu unterscheiden.“

Die folgenden Ereignisse werden nun unterschiedlich geschildert. Einige sagen, Heinz blieb nichts anderes übrig, als Anneke heftig zu korrigieren, denn es sei in ihrem Beitrag eine grobe Vermischung von illusionärem Wunschleben und Pädagogik vorhanden. Anneke beschwerte sich, dass sie ungefragt korrigiert wurde. Wieder eine andere Person sagte, wenn ein Beitrag vorgestellt wird, muss er sich auch der Korrektur unterziehen können. Anneke bat schließlich um Orientierung, wie man ihren Beitrag richtig stellen könne. Heinz Grill führte schließlich in kurzer und bündiger Form eine inhaltliche Antwort aus. Er sagte nach einer vorliegenden Niederschrift, man müsse gliedern, denn man könne nicht von einem Delphin auf einen pädagogisch wirkenden Menschen schließen. Auf der einen Seite stehe das individuelle Werden des Kindes, auf der anderen Seite die pädagogisch anwendbare Methodik und schließlich als Drittes der Erzieher. Dieser könne das Kind erst dann objektiv sehen und ihm mit Liebe entgegenkommen, wenn er es nicht mit seinem Begehren in die Mitte stelle, sondern es als Individuum im freien Wachstum sehe. Diese Worte sind aus mehreren Mitschriften von mir eigenständig zusammengefügt. Sie dürften aber den Sinngehalt treffen. Anneke gab sich nun mit dieser Aussage zufrieden und erklärte auf Nachfrage einer Teilnehmerin den Sachverhalt für erledigt.

Für mich als den Schreiber dieser Zusammenfassung zeigt sich eine positive Korrektur. Ein im Gesprächskreis anwesender Psychiater, mit dem ich mehrere Gespräche führte und der mir einen ausführlichen mehrseitigen Bericht über die Vorkommnisse zusandte, meint, dass diese Korrektur sehr gut, vernünftig, sachlich und dringend notwendig gewesen sei. Er sprach von einem unglaublich psychisch vereinnahmendem Beitrag, der, wenn er ohne Korrektur stehen geblieben wäre, einen großen Irrtum manifestiert hätte. Im gleichen Sinne wiederholte der Psychiater, man könne nicht um Korrektur bitten und dann den Menschen im Nachhinein verdammen.

Zu der von Heinz Grill geäußerten Korrektur an Uwes Buch äußerten sich ihm gegenüber in der Pause und auch schon im Vorfeld mehrere Personen. Sie sagten, es hätte gut getan, was Heinz gesagt hatte, denn sie fühlten sich von Uwe und seinem Buch bedrängt. Sie bemerkten, dass er gar keine inhaltliche Basis für ein Buch habe. Für mich als Schreiber dieser Zusammenfassung stellt sich nun die entscheidende Frage:

Warum wandten sich diese Personen an Heinz Grill und sagten es nicht Uwe selbst? Meines Erachtens schickten sie damit lieber Heinz an die Front, als sich selbst hinzustellen. Ein solches Verhalten, das irrige Vorgänge beobachtet, diese aber nicht anspricht, sondern sich hinter den Worten eines anderen verschanzt, kann noch keine Zukunftsperspektiven eröffnen.

Folgendes Bild drängt sich beim Schreiben dieses Berichtes auf: Uwes Teilnehmer wollen Inhalte und sie sind deshalb zur Veranstaltung gekommen, weil sie eigentlich eine nächste Perspektive suchen. An den Fragen, die am Freitag gesammelt wurden, lässt sich diese Hypothese erhärten. Desgleichen drängt sich aber die nächste Hypothese auf: Gerade die Teilnehmer, die Heinz schon länger kennen, wollen intensiver in den Dialog treten. Es stellt sich mir die Frage, ob Heinz tatsächlich den Saal hätte verlassen müssen? Denn, so die Vermutung weiter, solange er anwesend war, horchten viele wohl nur passiv hin und erhoben ihre Stimmen nicht ausreichend zur Korrektur von Irrtum. Ich habe viele Briefe erhalten, die eine präziseste Beobachtung der Vorkommnisse mit genauen Details beinhalten und komme zu dem Ergebnis, dass es notwendig gewesen wäre, dass diese Personen unmittelbar in die Auseinandersetzung hätten treten müssen. Wenn eine Person von einem Irrtum Kenntnis nimmt, dann ist sie auch verpflichtet, diesen in den Dialog zu führen.

„Ungefragt“, lautet der Vorwurf von Anneke und Uwe. Meines Erachtens ist es aber für jeden Dialog im Sinne des Themeninteresses und des gemeinsamen Austausches nötig, vollkommen natürlich und sogar wichtig, dass, wenn Beiträge geschehen, diese auch der Kritik ab dem Moment der Äußerung frei gegeben sind. Warum ist man zu einem Gesprächskreis gekommen? Die Motive gehen für mich als den sammelnden Berichterstatter hier steil auseinander. Nach all meinen vorliegenden Briefen musste es zu einem Konflikt kommen.

Der Nachgang der Veranstaltung

Nach der Veranstaltung bot Heinz Grill allen Teilnehmern an, er würde zu diesem unvollendeten und für ihn nicht zufriedenstellenden Gesprächskreis eine Zusammenfassung schreiben. Zahlreiche Dankesschreiben gingen an ihn ein, auch in Bezug zu dem vorgenommenen Beispiel, wie eine bisher irrtümliche Anschauung korrigiert werden kann. Einige sagten sogar, das deutliche Wort gleich am Anfang der geäußerten Kritik war dringend notwendig, um die Emotionen zu durchbrechen. Bis auf fünf Personen wollten alle die Zusammenfassung und bedankten sich mit Worten wie beispielsweise, man habe bei dem Seminar gelernt, wie man mit Irrtum und Illusionen umgehen könne. Wieder andere sagten, sie seien gekräftigt gewesen. Insgesamt liegen mir bis zum Donnerstag der folgenden Woche nur positive Rückmeldungen vor.

Dann aber kam der Schlag. Uwe und Anneke verschickten ihre „Richtigstellung“ an alle Teilnehmer. Ab diesem Moment änderte sich die gesamte Einstellung zur Veranstaltung. Mehrere Teilnehmer schrieben fast in ähnlichen Worten wie in dem besagten Brief „Richtigstellung“ schärfste Vorwürfe an Heinz und forderten ihn auf, sich von allen Aktivitäten zurückzuziehen. Er sei eine höchste Gefahr für die Menschheit.

Für einen Berichterstatter ist dieser Moment der Umkehrung von einer natürlich positiven Stimmung zu einer heftigen und unübersehbar aggressiven Haltung kaum nachvollziehbar. Ebenfalls wurde Barbara in dem Schreiben von Uwe und Anneke sehr bedrängt, sie solle die Kontakt-Adressen herausgeben, denn man müsse auf breitester Ebene über Heinz und seine Schwarzmagie aufklären.

Der folgende Brief darf nun nicht öffentlich werden, denn er unterliegt dem Briefgeheimnis, obwohl ihn Uwe und Anneke weit über die Teilnehmer hinaus verbreiten. Rechtlich gesehen hat der Schreiber eines Briefes die Bestimmung, an wen er weitergesendet werden darf. Aus diesem Grunde muss ich diesen Brief rein inhaltlich bearbeiten und darf nur einige Kampf- und Schlagbegriffe nehmen, die diesen auszeichnen. Ich sehe die Darlegung aber als einen Wert für die Aufklärung für alle, die ihn erhalten haben, an, denn nach meiner Einschätzung enthält er höchste suggestive und manipulative Formulierungen.

Der Brief von Uwe und Anneke

Dieser Brief ist durch seine „ungefragte“ Versendung an die Teilnehmer ein Teil der gemeinsamen Gesprächsrunde in Veringenstadt geworden. Er wurde und wird an viele Personen, die gar nicht an der Veranstaltung waren, gesendet und gewinnt dadurch einen Öffentlichkeitscharakter.

Auf den ersten Blick handelt es sich bei diesem Brief um Werturteile. Für den Leser ist es schwierig, festzustellen, inwieweit diese Urteile auf Tatsachen beruhen oder nicht. Werturteile sind Bewertungen von Ereignissen oder Persönlichkeiten. Fehlt aber die Beschreibung der Vorkommnisse und Umstände oder auch die Beschreibung der Person, die bewertet wird, so bleiben Urteile mit hochgradig suggestivem Charakter und der Leser wird mit einer feststehenden Meinung bedrängt. Daher ist die vorangehende detaillierte Schilderung der Geschehnisse notwendig, um einen Einblick zu bekommen, welche Tatsachen stattgefunden haben und in welchem Zusammenhang sie stehen.

Ein genauer analytischer Blick entdeckt in diesem Brief Begriffe, die außerordentlich schwer zu deuten sind, wie beispielsweise Seelenraum, Schwarzmagie, Gegenseite und viele mehr.

Begriffsklärungen

Ein Vorwurf, der im Brief erhoben wird, ist der, dass Heinz Grill mit seiner Kritik in den Seelenraum von Anneke und Uwe eingedrungen sei. Was kann unter Seelenraum verstanden werden? Sicherlich ist der Raum, den die Seele eines Menschen einnimmt, wenig vergleichbar mit einem physischen Ort, den man betreten kann wie ein Zimmer. Vielmehr ist die Seele nach geisteswissenschaftlicher Vorstellung mit dem Bewusstsein und dem Kosmos in Verbindung stehend. Es wird auch beschrieben, dass die Seele des Menschen immer mit anderen Menschen in Verbindung steht, ob sie nun will oder nicht. Jede Begegnung zwischen Menschen betrifft alle Ebenen des Menschseins, also auch die seelische und geistige Dimension. Indem ein Mensch sich eine Wahrnehmung über den anderen Menschen aneignet, entsteht eine seelische Verbindung.

Anders wird der Begriff des Seelenraums von Uwe und Anneke verstanden. Er wird einzig mit einem unerlaubten Eindringen in diesen verbunden. Diese Formulierung erscheint sehr angstbeladen und ist nur im Sinne ihrer eigenen vorgelegten Meinung verständlich. Es lässt sich eine persönliche Verletztheit in allen Phasen des sechsseitigen Briefes erkennen, für die Heinz Grill verantwortlich gemacht wird. Ein inneres Phänomen, das sich im Brief kundtut, wird deutlichst nach außen projiziert. Beispielsweise wird aus der Verletztheit suggeriert, dass nur Heinz gesprochen habe, wobei aber die Tatsache, dass alle gemeinsam bei den Gesprächen teilgenommen haben, übersehen wird. Infolge der Tatsache, dass der ganze Ablauf des Wochenendes mit den vorgetragenen Inhalten des Briefes in keinster Weise kompatibel ist, entstand eine vollkommene Veränderung der zuvor aufgebauten Thematik.

Wenn man sich auf den Begriff Seelenraum einlässt, so kann folgendes Bild entwickelt werden, das zum Thema der Kritiknotwendigkeit und der Unterscheidungsbildung von Illusion und klarem Inhalt beitragen kann. Der Seelenraum eines Menschen wird dann besetzt, wenn falsche Vorstellung oder auch einseitig emotionale oder triebhafte Kräfte, die aus einem gebundenen Anteil des Menschen kommen, das Bewusstsein einnehmen. Falsche Darlegungen besetzten den Seelenraum, ihre Korrektur hingegen befreit diesen. Falsche Vorstellungen wirken im Sinne einer ganzheitlichen Psychosomatik als wesentliche Ursache von Krankheiten. Daher ist die Fähigkeit zur Kritik und zur Korrektur von illusionären und irrtümlichen Vorstellungen ein für die Zukunft sehr wertvolles, da prophylaktisch gegen Krankheiten wirkendes menschliches Vermögen.

Teilnehmer berichteten bis dato von der befreienden Wirkung der angebrachten Korrektur von Heinz, während Uwe und Anneke im Nachhinein mit ihrem Brief diese Korrekturen als ein unerlaubtes Eindringen in den Seelenraum darstellen. Demgemäß müssten die Teilnehmer alle falschen Vorstellungen, die in der Gesprächsrunde und in nachfolgendem Brief zum Ausdruck gekommen sind, unkorrigiert, kompromisslos und mit allen krankmachenden Wirkungen hinnehmen.

In der Folge der Ausführungen im Brief wird die Kritik von Heinz und diese Vorstellung des „Eindringen in den Seelenraum“ in direkte Verbindung mit schwarzmagischem Handeln gebracht.

Was ist Schwarzmagie und wie kommt sie zustande?

Laut Wikipedia bezeichnet der Begriff Praktiken, mit denen jemand einem anderen Menschen Schaden zufügen will. Dies geschieht bewusst, absichtlich und ohne Wissen des Betroffenen.
Nach Angaben der Geistforscher kann Schwarzmagie nur dann entstehen, wenn sie im Versteckten stattfindet, wenn sich der Ausübende also nicht zu erkennen gibt. Sie kann nicht zustande kommen, wenn in offensichtlicher Art und Weise, also in der direkten Begegnung Kritik erfolgt. Wenn Heinz in einer Veranstaltung durchaus einmal starke Kritik im Sinne einer „geistigen Ohrfeige“ erteilt hat, dann hat das nichts mit Schwarzmagie zu tun, sondern die Kritik kann einerseits im Sinne einer gewollten Korrektur angenommen werden oder anderseits durchaus eine Diskussion über den Sachverhalt eröffnen. In einer Gesprächsrunde muss man davon ausgehen, dass alle geäußerten Inhalte diskutierbar sind. Kritik aber sollte immer zur Sache gerichtet sein. Wenn sie mit vielen Werturteilen zum Persönlichen oder zum Menschen gesetzt wird, dann handelt es sich nicht um Kritik, sondern um Urteilerei, Abwertung und letztendlich sogar Zerstörung.

Äußert eine Person in direkter Weise Kritik, stellt sie sich im Dialog. Der Kritik Übende ist sichtbar, angreifbar. Er äußert sich gegenüber einer Szene und dadurch deckt er immer auf, selbst dann, wenn die Kritik schlecht ist. Anders ist der Schwarzmagier, der sich zurückzieht und unentdeckt bleiben will und muss. Er zersetzt den anderen. Er redet in Abwesenheit schlecht, projiziert das Böse auf den Menschen und will um seiner eigenen Schwäche willen den anderen zerstören. Schwarzmagie gibt es eigentlich nur bei Personen, die sich dem Dialog entziehen.

Heinz Grill machte ein Statement zu Uwes Buch, dass dieses für die Zukunft nicht geeignet sei. Er wurde von Teilnehmern nach dem Seminar gefragt, warum er das gesagt habe. Seine Antwort lautete wörtlich: „Es ist kein gutes Benehmen, schlecht über andere zu reden. Alle redeten schon davon, dass das Buch nichts werden würde. Das Wirtschaftskonzept von Uwe und der revolutionäre Zeitgeist können keine Zukunft haben. Ich möchte es nicht, dass im Hintergrund geredet wird. Deshalb konfrontierte ich mich und sagte es direkt. Ich würde es auch erneut in der Zukunft tun, wenn ich merke, dass schlecht geredet wird. Dafür nehme ich die Prügel entgegen.“ Die Aussage von Heinz, dass aber gerade das Buch für Uwe keine Zukunft habe, wurde Heinz in dem Brief als schwarzmagische Tat angelastet.

Im Brief ist die Rede von einem Gesetz, das Heinz sehr schwer verletzt habe. Nun habe ich leider als Autor dieses Schreibens von einem Gesetz, dass man auf einen dargelegten Beitrag oder ein Buch keine Kritik anbringen darf, noch nie gehört. Ein Teilnehmer berichtete mir, dass dieses Gesetz, das hier erwähnt wird, sogar rituell untereinander gepflegt wird. Dabei umarmt man sich lange und sagt, ich werde nie ungefragt gegenüber dir Kritik äußern. Von diesen eigenartigen Praktiken, die an einen Art Schwur erinnern, habe ich noch nie bei Rudolf Steiner oder einer anderen spirituellen Schrift gelesen. Jedenfalls lässt sich als außenstehender Leser des Briefes dieses so eigenartige Gesetz nicht erfassen. Es wirkt hochmanipulativ, wenn man von einem geistigen Gesetz spricht und dabei verschweigt, dass man es selbst autorisiert hat. Es ist noch von weiteren Gesetzen die Rede, die zusätzliche Schuldsprüche beinhalten, in denen die beiden hoffen, dass Heinz Grill vom Gesetz des Geistes bestraft werden wird. Indem die Schreiber des Briefes diese eigenartigen Gesetze aufstellen, entziehen sie sich jeder Kritik und auch jeglicher Verantwortung.

Mittelalterliche Bannsprüche

Sehr geballt steigern sich die Aussagen im Brief zum Ende hin. Schließlich wird Heinz Grill ein In-Beziehung-Treten zu anderen Menschen untersagt. Für den Leser wirken diese selbst autorisierten Gesetze und Untersagungen des Briefes wie mittelalterliche Bannsprüche. Diese werden, so ist dem Brief zu entnehmen, im Namen der Anthroposophie getätigt. Heinz Grill durchkreuzt die hohe Weltenmission, die Uwe und Anneke für die Zukunft ausführen, und deshalb ist er der Widersacher oder, wie man es anders ausdrückt, der Teufel.

Die psychiatrische Begutachtung zu diesen Formulierungen wäre dienlich, wurde aber durch Nicht-Zustimmung von Uwe und Anneke abgelehnt. Daher wird sie hier nicht dargestellt. Die Auseinandersetzung, wie weit die Realität mit diesem Brief noch in einer gesunden Wahrnehmung liegt, kann sich jeder, der ihn erhalten hat, selbst aneignen.

Meine Recherchen ergaben auch, dass die Lüge der Boden jeglicher Schwarzmagie und nur durch diese möglich ist. Sie bedient sich eines einseitigen und untergründigen Willenspotentials mit vielen das Unbewusste ansprechenden Suggestivsätzen. Sie verhindert Aufklärung, geordnete Vorstellungstätigkeit und vor allem Dialog.

Es ist erstaunlich, wie viele Suggestivfragen sich in diesem Brief befinden. Meiner Zählung nach sind es mehr als 20. Der Charakter der Suggestivfrage ist deshalb so sehr bedenklich, da die Frage in sich die Antwort enthält und der Leser, ohne es zu bemerken, eine Manipulation aufnimmt. Diese Fragen regen also nicht das Denken an, so wie das explizit im letzten Satz des Briefes formuliert ist, sondern tragen die Intention der Manipulation des Lesers in sich.

Weiterhin enthält der Brief den Vorwurf, Heinz wende psychologische Methoden an und zerstöre die persönlichen guten Kräfte des Menschen, um ihn dann, wenn er am Ende ist, in sein System einzubauen. Woher stammt die Aussage? Von welchem System und welchen Methoden ist hier die Rede? Der Leser bekommt den Eindruck, die Veranstaltung sei ein höchst manipulatives Psycho-Seminar gewesen, bei dem es nur darum ging, Menschen fertig zu machen, sie ihres Bewusstseins zu berauben und mit Drogen oder drogenähnlichen Suggestivstoffen vollzupumpen. Die Tatsachen lassen nicht den geringsten Verdacht aufkommen, dass diese Aussage einer Wahrheit nicht gerecht wird. Da sie jeglicher Grundlage entbehrt, wäre sie rein nach juristischer Sicht unterlassungspflichtig mit Schadensersatzanspruch.

Wirkungen, die der Brief auslöste

Es bleibt als einziger Inhalt die Verdammnissprüche mit ihrer die Persönlichkeit zerstörenden Wirkung. Heinz Grill wird durch diese Bannsprüche entmündigt und ausgeschaltet. Ihm wird keine Entwicklung mehr zugestanden. Scheinbar bleibt ihm für seine Zukunft nur der vollkommene Rückzug oder gar der Suizid. Er darf nicht in Beziehung gehen, denn damit würde er als wahrnehmender und empathischer Mensch sofort in den Seelenraum des anderen eindringen. Eine Zusammenfassung für die Teilnehmer zu schreiben, ist ihm daher genommen. Denn so wie eins plus eins zwei ist, so sicher ist es, dass geistige Inhalte und authentische Aussagen auf die Seele wirken. Damit ist Heinz Grill seiner Berechtigung als geistiger Lehrer und auch als Mensch entledigt worden. Dies bedeutet Auslöschung.

Heinz Grill und Barbara H. erkrankten im engen zeitlichen Zusammenhang schwer. Die Reaktionsweise und die Art der Erkrankung von Heinz stehen nach meiner Einschätzung eindeutig im Zusammenhang mit den Geschehnissen. Lügen, Manipulationen und Verleumdungen rauben dem Menschen seinen Stand und wirken krankmachend bis in das Körperliche hinein. Ein gesundes Immunsystem reagiert auf diese schädlichen Einflüsse. Die Erkrankung von Barbara sehe ich im Zusammenhang mit einem Übernahmeangebot, das Uwe ungefragt an sie stellte und das etwa so lautete: Wenn dich Heinz rausschmeißt, dann komm zu mir. Neben einer übergriffigen Gewinnabsicht, die hier zum Ausdruck kommt, wird auf suggestive Weise Spaltung gesetzt. Es kann durchaus sein, dass Uwe eine schöne und tragfähige Beziehung, wie er sie zwischen Heinz und Barbara wahrgenommen hat, nicht kennt oder nicht ertragen kann und daher diese zerstören will.

Zwei Personen, die diesen Brief unabhängig von den Teilnehmern erhalten haben, fragten um ärztliche Behandlung, da sie in erhebliche Schlaflosigkeit gerieten. Das anfänglich gut angegangene Seminar und der Aufbau, der durch die Übungen stattgefunden hatte, wurde ausnahmslos gelobt. Der Brief jedoch zerstörte jeglichen Dialog und eine Zukunftsperspektive. Er führte zu Abspaltungsprozessen deutlichster Art.

Nach meiner persönlichen Einschätzung müsste eine Auseinandersetzung auf breitester Ebene stattfinden. Diese ist aber meines Erachtens nur möglich, wenn sich Anneke und Uwe einem Dialog stellen. Sie müssten des Weiteren ihre Kritikunzugänglichkeit überwinden und einmal damit aufhören, ihre Teilnehmer an sich zu ketten. Aktuell macht es aber den Anschein, dass gerade Uwe und Anneke jeglichen Dialog verhindern wollen. Sie fühlen sich als weltenberufene Lehrer. Fehlt die Kritik an Uwe und Anneke, ihrem vorgelegten Schreiben und ihren geäußerten Visionen, sehe ich darin eine hochkarätige Gefahr für die Zukunft, denn solch vernichtende Urteile und falsche spirituelle Wahrheitsansprüche haben schwere Folgewirkungen auf alle, die damit in Berührung kommen. Der Brief jedenfalls wirkt spaltend, traumatisierend und verhindert Zukunftsperspektiven.

6 Gedanken zu „Zusammenfassung und kritische Beleuchtung der Veranstaltung in Veringenstadt vom 2.2. bis 4.2.24 zum Thema Zukunftsperspektiven

  1. Avatar von Thomas FreyThomas Frey

    Ich habe den Brief von Uwe B. per Mail erhalten, obwohl ich nicht Teilnehmer des Seminars war. Den unerbetenen Brief empfinde ich nicht nur aufgrund seiner uferlosen Länge (6 Seiten) als Zumutung, sondern vor allem aufgrund seines unzusammenhängenden Inhalts. Ich habe den Fehler gemacht, diese 6 Seiten tatsächlich durchzulesen, verstehe aber immer noch nicht, worum es dem Verfasser eigentlich geht und was denn konkret so Schlimmes an ihm kritisiert wurde, dass er sich zu solch scharfen Rundumschlägen veranlasst sieht.

    Die auf eine offensichtliche Gekränktheit folgende Schlussfolgerung, dass Heinz Grill „schwarzmagisch“ arbeite, entbehrt leider jeder Logik und ist nicht nachvollziehbar. Dass man auf Kritik bzw. mangelnde Würdigung seines Buches gleich mit dem Superlativ des Negativwirkens, nämlich „schwarzer Magie“ kontert, erscheint ein wenig unverhältnismäßig. Dennoch ist so ein Vorwurf keine Kleinigkeit, stellt er doch nach anthroposophischen Maßstäben „das Schlimmstmögliche aller Verbrechen“ in den Raum (Steiner).

    Dass so etwas auch noch „im Namen der Anthroposophie“ ausgesprochen wird, erscheint besonders vermessen. Ich wage zu sagen, dass Rudolf Steiner gegenüber solchen Schnellschüssen in seinem Namen entschieden Einspruch erheben würde, wenn er noch eine Stimme hätte. Hat Herr B. die Anthroposophie gepachtet? Besitzt er überhaupt die Kompetenz, geistige Dimensionen und nachtodliche Ebenen zu beurteilen? Vielleicht kann hier der Ausspruch „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ die Gemüter etwas kühlen. Ich weiß nicht, was die Kernkompetenz von Herrn Uwe B. ist. Anhand der Videos, die ich nach Erhalt des Briefes kurz angesehen habe, hat er offensichtlich auf dem Gebiet der Landwirtschaft und alternativen Wohnprojekten etwas zu sagen. Aber Spiritualität oder geistiges Schauvermögen kann ich darin nicht erkennen.

    Umgekehrt hat Heinz Grill womöglich wenig Ahnung von Landwirtschaft und Humusbildung, aber wohl für jeden unbedarften Betrachter seiner Videovorträge eine zweifellos authentische geistige Sicht, mit der er auch metaphysische Wirkungen und die nachtodliche Dimension mit einer den Ansprüchen modernen Intellekts genügenden Wortwahl empfindungsnah und logisch nachvollziehbar beschreiben kann.

    So belastend derartige Konflikte wie der Vorliegende auch sein mögen, können sie eventuell auch dazu dienen, diesbezüglich eine Unterscheidungsbildung anzuregen: Was ist authentische Geistesschau und was ist falsch verstandene bzw. in subjektiven Projektionen verhaftete Esoterik? Die Youtubekanäle sind ja voll von esoterischen Veranstaltungen und „spirituellen Lehrern“. Was davon ist aber wirklich spirituell und was womöglich nur Illusion und subjektives Wunschdenken?

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  2. Avatar von Veronika UlbrichVeronika Ulbrich

    Habe den Brief von Uwe B. ebenfalls bekommen. Ich empfehle dem guten Mann einen ausgedehnten Urlaub, Zeit zum Nachdenken und eventuell eine Neurorientierung. Was er in diesem Brief vom Stapel lässt, erscheint wenig reflektiert und macht Kopfweh. Wie sagt man so schön: „Was der Paul über den Peter sagt, sagt mehr über den Paul als über den Peter.“

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  3. Avatar von Tobias B.Tobias B.

    Wenn man während eines Seminars zuwenig des Blickontaktes gewürdigt wird und der Partner gesagt bekommt, dass sein neues Buch keinen wirklichen Nutzen hat (ich kenne dieses Buch nicht, habe aber in meinem Leben schon hunderte Bücher in Händen gehabt, deren Inhalt ich ohne Weiteres und ohne üble Absicht als entbehrlich und ’schade um das bedruckte Papier‘ zu beurteilen wage), so etwas gleich als schwarze Magie zu bezeichnen, erscheint mir etwas dick aufgetragen. Dann wären wir ja heute überall von schwarzer Magie umgeben, es wird ja allerortens gestritten und kritisiert, was das Zeug hält.

    Durch den inflationären Gebrauch solcher Begriffe macht man dem Werk Rudolf Steiners sicherlich keinen Gefallen.

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  4. Avatar von Felix S.Felix S.

    Ich kenne Herrn B.; habe mit ihm mal eine Zeit zusammengearbeitet. Ich kann nur warnen. Sowohl die Autobiographie in seinem Buch als auch die Vorstellungen in den neueren Youtube-Videos lassen ihn als Experten für Gemeinschaftsprojekte, die er gegründet oder beraten hat, erscheinen. Das ist sehr einseitig dargestellt. Ehrlich gesagt, ich weiß von keinem von ihm geführten Projekt, das funktioniert hat. Kenne aber auch nicht alles von ihm. Gescheitert, so zumindest seine Version, sei es aber immer an dem Versagen anderer Personen im Projekt, nie an ihm.
    Anfangs war ich damals begeistert von Uwe B., heute schätze ich ihn, um es mal milde auszudrücken, wie einen revolutionären Utopisten ein, der die Ideen nicht auf den Boden bringen kann. Damals habe ich sehr viel lernen müssen, über die Art und Weise, wie man mit Menschen umgeht und wie nicht und welche Strukturen es dann doch braucht, dass Gemeinschaftsbildungen längerfristig tragbar sind. Heute frage ich mich oft, wie viel anderen Menschen es mit ihm genauso gegangen ist oder noch geht wie mir damals.

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  5. Avatar von Ferenc13Ferenc13

    Bevor man solche Keulenwörter wie „schwarze Magie“ ins Feld wirft, sollte man sich als Anthroposoph vielleicht vergegenwärtigen, was man damit anrichten kann.

    Rudolf Steiner:
    „Jeder Gedanke, jedes Gefühl ist eine Wirklichkeit, und wenn ich denke, einer sei ein schlechter Mensch, oder ich liebe ihn nicht, so ist das für den, der in die Astralwelt hineinschauen kann, wie ein Pfeil, wie ein Blitz, der sich wie eine Flintenkugel gegen den Astralleib des anderen bewegt und ihn schädigt. Jedes Gefühl, jeder Gedanke ist eine Wesenheit, eine Form in der Astralwelt, und für den, der Einblick hat in diese Welt, ist es oft viel schlimmer, mit anzusehen, wenn einer einen schlechten Gedanken über seinen Mitmenschen hat, als wenn er ihn physisch schädigt. (…) Sagt man über einen Menschen die Wahrheit, so bildet sich eine Gedankenform, die der Seher nach Form und Farbe erkennen kann und die das Leben des Nächsten verstärkt. Der Gedanke, der eine Wahrheit enthält, geht auf die Wesenheit hin, auf die er sich bezieht, und fördert und belebt sie. Wenn ich also eine Wahrheit denke über meinen Mitmenschen, so stärke ich sein Leben; sage ich eine Lüge über ihn, so ströme ich eine feindliche Kraft auf ihn, die zerstörend, ja tötend wirkt. Daher ist jede Lüge ein Mord. Jede Wahrheit bildet ein lebenförderndes Element, jede Lüge ein lebenhemmendes Element.“ (aus: GA 095, S.23)

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  6. Avatar von Andreas LangeAndreas Lange

    Heinz Grill hat Uwe B. und Anneke S. den Unterschied von Illusionen zu wirklichen Werten in Form einer sachlichen und konstruktiven Kritik aufgezeigt. Dadurch fühlen sie sich verletzt und gekränkt.
    Die Konfrontation mit der Realität können sie offensichtlich nicht im positiven Sinne verarbeiten.
    Anstatt sich der sachlichen, offenen Diskussion in der Gesprächsrunde zu stellen, welche eine positive Entwicklung hätte fördern können, agieren sie nun im Nachhinein hinterrücks und im Verborgenen mit unhaltbaren Behauptungen. Diese erscheinen bei genauem Hinsehen als Projektionen ihres eigenen Innenlebens oder wie sie es nennen „Seelenraums“.
    Welche Möglichkeiten zur Entwicklung hätten Uwe B. und Anneke S. ergreifen können?
    Aus spiritueller Sicht muss immer von einem Gedanken, einer Idee oder einem Ideal ausgegangen werden. Der Gedanke befindet sich außerhalb der Bindungen des Menschen. Durch Einsatz der drei Seelenkräfte (Denken, Fühlen, Willen) kann der Gedanke in die praktische Umsetzung gelangen.
    Denken: Den Gedanken vorstellen und in die Geburt bringen.
    Fühlen: Durch Hinwendung und Bearbeitung an den Gedanken (Konzentration, Meditation) entsteht mit der Zeit eine Empfindung zu diesem.
    Willen: Der so bearbeitete Gedanken kann nun durch den Willenseinsatz des Menschen in die praktische Realisierung gelangen.
    Durch diese Vorgehensweise können tragfähige Zukunftsperspektiven und Projekte entstehen die Menschen miteinander verbinden.

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